Tränen sind Samen der Heilung

In den Tiefen unseres Seins, wo Licht und Schatten sich begegnen, da finden wir uns selbst – zwischen den Tränen der Trauer und dem Lächeln der Dankbarkeit. Es ist eine Reise, die von der Natur selbst gelehrt wird, von den Zyklen, die kein Wesen aussparen, nicht einmal uns Hexen, die wir tief mit den Rhythmen der Erde verwoben sind.

Wenn die Dämmerung hereinbricht und die Welt in Stille versinkt, da ist es, dass die Traurigkeit uns umfängt, so dicht und erdrückend wie der Nebel, der sich über die Felder legt. Tränen, erbarmungslos und rein, bahnen sich ihren Weg – ein stilles Zeugnis unserer Liebe und unseres Verlustes. Es ist nicht nur in Ordnung, traurig zu sein; es ist notwendig. Die Natur selbst weint – in den Regenstürmen, die die Erde nähren, und in den fallenden Blättern, die den Boden für neues Leben bereiten.

Doch wie der erste Sonnenstrahl nach einem langen Regen, so ist auch die Fähigkeit, unsere Tränen zu trocknen und tief durchzuatmen. Es ist die unerschütterliche Kraft der Erneuerung, die uns die Natur lehrt. Nach dem tiefsten Winter folgt immer der Frühling, nach der Nacht immer der Morgen. Unsere Tränen bereiten den Boden für neues Wachstum, für neues Verstehen und neue Freude.

Mit jedem Schritt, den wir auf unserem Pfad nehmen, mit jedem Zauber, den wir weben, ehren wir diejenigen, die nicht mehr bei uns sind. Wir tragen sie in unseren Herzen, in unseren Erinnerungen, und in der Magie, die wir in die Welt bringen. Das Fortsetzen des Weges ist kein Vergessen – es ist ein Liebesakt, ein Akt der Hoffnung und des Glaubens an die unendliche Verbindung von Leben und Tod, von Liebe und Verlust.

Lasst uns den Mut haben, zu weinen, und die Stärke, wieder aufzustehen und das Leben in all seinen Farben zu umarmen.

Eure Wanderhexe

Begrenzte Zeit…

In den stillen Momenten des Zwielichts, wenn die Welt zwischen Tag und Nacht schwebt, denke ich oft über die Zerbrechlichkeit unseres Daseins nach. Der Tod, ein unvermeidlicher Gefährte des Lebens, spart niemanden aus, nicht einmal uns Hexen, die wir gelernt haben, ihn als Teil des großen Kreislaufs zu akzeptieren.

Vor wenigen Wochen wurde mein Universum erschüttert – mein geliebter Mann, erst 45 Jahre jung, wurde plötzlich und unerwartet aus dieser Welt gerissen. In solchen Momenten steht die Zeit still, und wir stehen fassungslos vor der Endgültigkeit des Abschieds.

Doch ist der Tod wirklich unerwartet? Mit der Geburt tritt jeder von uns eine Reise an, deren Ziel von Anfang an feststeht, auch wenn der Weg dorthin ungewiss ist. Wir bewohnen eine Hülle, die uns erlaubt, zu wachsen, zu lieben, zu leben – und doch vergessen wir allzu oft, wie kostbar und begrenzt diese Zeit ist.

In den kommenden Wochen und Monaten möchte ich das Thema Tod und Leben erkunden, reflektieren über ungesagte Worte und unvollendete Taten. Es ist mein Weg der Trauer, meiner Verarbeitung, die ich mit euch teilen möchte, in der Hoffnung, dass es uns allen hilft, die Schönheit jedes Moments zu schätzen und das Leben in all seiner Fülle zu umarmen.

Lasst uns daran erinnern, dass jede Sekunde zählt, dass Liebe laut ausgesprochen und Träume mutig gelebt werden sollten. Denn in der Endlichkeit unseres Seins liegt die Aufforderung, bedeutsam zu leben, mit offenem Herzen und wachem Geist.

Dies ist meine Einladung an euch, mit mir auf dieser Reise zu gehen, die Trauer anzunehmen, ohne den Blick nach vorn zu verlieren, und das Leben in all seiner Pracht zu feiern, jeden einzelnen, kostbaren Atemzug.